Das ehemalige Atlanta-Theater

Swakopmund (sk) – Es wird weder in Hulda Rautenbergs ,,Das alte Swakopmund” erwähnt, noch hat es seinen Weg in Conny von Dewitz’ ,,Kleiner Stadtführer von Swakopmund” gefunden.
Das Atlanta-Theater befand sich in der ehemaligen Roonstraße (heute Hendrik-Witbooi-Straße), gegenüber vom Hansa-Hotel, wo man heute das Bekleidungsgeschäft Edgars betritt.
Georg Erb, Betreiber der Swakopmund Tour Company, platzierte dieses Foto auf eine Facebook-Seite namens Swakopmund Down Memory Lane. Man erinnert sich an die gute, alte Zeit des Filmeschauens im geräumigen Atlanta-Theaters.

 

Nostalgie pur: das ehemalige Atlanta-Theater, wo die Filmwelt einen den grauen Alltag vergessen ließ.

 

 

 

Jörg Goldbeck: Das hat doch auch mal den Langs gehört?!?! Wir waren sehr viel dort. Sehr schönes Kino mit quasi Sofasitzen und ganz viel Platz!
Hartmut Wenk: Viele Filme mit deutscher Nachrichtenvorschau!
Dierk Lüthi: In den frühen 60er Jahren wurden die Filme Mittwoch (und Freitag?) abends und an Samstagen gezeigt. Vor allem im Winter hat man in Swakopmund nach Arbeitsschluss keinen Menschen auf den Straßen gesehen. Mittwochsabend war die halbe Stadt im Kino!
Sybille Gregory: In der Erinnerung schien das Kinogebäude so viel größer.
Georg Erb: Das Gebäude wurde wohl so 1995/96 demoliert.
Karin Somerville: 2.5 Cents kostete die Kinokarte, und weitere 2,5 Cents das Eiscreme.
Horst Meyer: Ich erinnere mich daran, dass Bud Spencer live dort auftauchte – bei dem Film mit den Dünen-Buggies, und wir trafen somit einen echten Schauspieler…. Dann ist unsere gesamte Klasse einmal hingegangen, um sich die deutsche Kinoversion ,,Das Boot” anzuschauen.
Patricia Clark: Ich kann mich gut an das Kino erinnern. Filme gab es jeden Mittwoch und Samstag abend zu sehen. Wir sind immer hingegangen. Unsere Sitzplätze waren permanent gebucht. 1958 hatten Rahns ein Restaurant gleich nebenan, wo wir dann während der Pause Kaffee tranken oder einen Drink einnahmen.
Gudrun MacDonald: Eduard und Erika Rahn betrieben ein Restaurant im Atlantagebäude gleich neben dem Kino. Später wurde es von Willi Bönnen und seiner Frau Edith übernommen.
Patricia Clark: Rahns hatten eine Pension Rahn ganz in der Nähe, wo sich heute Erich’s Restaurant befindet.
Wolf-Dieter Mylo: War Familie Hertzig nicht auch mal am Kino beteiligt ?
Gudrun MacDonald: Ja, sie pachteten es von Familie Heuschneider, soviel ich weiss: Alfons und Lotti Herzig, früher Eigentümer des Swakopmund Meat Supplies in der ehemaligen Garnisonstraße. Als sie die Schlachterei an Siegfried Bogendörfer verkauften, übernahmen sie das Atlanta -Theater.
Gudrun MacDonald: In den 50ern bis 70ern gehörte das Kino der Familie Heuschneider. Paul Heuschneider (einer der zwei Brüder, die die Hansa-Brauerei besaßen) war der Kinomeister, der die Filme gemeinsam mit Hans Kriess vorführte. Später übernahm das ein Herr Buchholz. Die Dame beim Kartenverkauf war jahrelang Lieschen Pätzold. Ich glaube, sie arbeitete im Platten- bzw. Musikladen von Hans Kriess senior. Sie war die Mutter von Hoffi Hoffmann, der noch in Swakopmund lebt, soweit ich informiert bin. Wann es gebaut wurde, weiss ich nicht genau, es muss so in den 40ern gewesen sein…
Andreas Becker: Ich habe oft oben in der Box mit meinem Pelli Buller Heuschneider frei Film getscheckt. Haben dabei immer viele Zigaretten gequalmt, sodass der ganze Saal blau war.
Marianna Brandt-Whitenburgh: Ich erinnere mich noch an die Matineevorstellungen und meinen ersten Film dort: Blue Hawaii von Elvis Presley.
Piet Sass: Als ich so zehn Jahre alt war, bezahlte man 10c für eine Vorstellung am Samstag Mittag, und abends kosteten die zwei vordersten Reihe 50c und die anderen 65c. Das war so 1969.
Peter John Louw: Eine Laubscher -Familie aus Grootfontein besaß das Kino auch mal für eine Weile – nach Hertzig, glaube ich. Und ich erinnere mich an das Eiscreme von Peter’s Steakhouse, das Boris Erlank uns servierte.
Sollten SIE noch etwas ergänzen können, senden Sie Ihren Kommentar an: susannkinghorn@gmail.com

Und es erfolgten auch einige Reaktionen, von denen hier nur eine aufgezeichnet wird:

Die 76jährige Margot Heuschneider, heute in der Lions- Seniorenresidenz lebend, erinnert sich:
,,Wir sind damals in langen Kleidern, neuen Schuhen und neuer Frisur ins Kino gegangen. Die frische Frisur haben wir uns selbst zugelegt, und das bedeutete, die Haare wurden geteased (toupiert), sodass wir mit einer Bienenkorb-Frisur herumliefen.
Auch erinnere ich mich an den Spaß, den sich Freunde von uns erlaubt haben. Wir hatten unser Auto auf einem Parkplatz beim Atlanta-Theater angekettet. Sie knipsten die Kette durch, trugen den Wagen die Treppe zum Kino hinauf und stellten ihn einfach vor der Kinotür ab, während wir ahnungslos oben auf der Empore saßen. Da wurde übrigens kräftig geraucht, denn das Rauchen im Kinowar damals ja erlaubt.

 

 

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