Afrikareise der Familie Mette – Episode 1 von 6
Von Hamburg bis Südwestafrika mit einem Dreitonner-Mercedes-Diesellastwagen, Baujahr 1938, …durch Wüste, Sümpfe und hohe Gebirge. 12 000 Meilen hat die Familie Alwin Mette in sechs Monaten (Abfahrt: 7. August 1952; Ankunft: 18. Februar 1953) ohne Motorschaden zurückgelegt. Dabei hatte der alte Mercedes schon 100 000 km auf dem Buckel. Nur Reifenpannen und Federbrüche waren keine Seltenheit. In sechs Episoden lesen Sie Auszüge aus dem Reisetagebuch von Daisy Mette, die heute als fast 80jährige Daisy Siebeck mit ihrem Mann Konny in Windhoek lebt.
1. Episode
7. August 1952 – es geht los. ,,Wohin denn?” – ,,Nach Afrika, wie schon lange geplant.” – ,,Ihr seid ja verrückt, das ist ja Wahnsinn”, so sagten die Freunde, so dachten die Leute. Das störte Vater nicht, und uns erst recht nicht…… Das Wetter war schön, die Straße gut, so kamen wir zügig voran…weiter bis Heinfeld, wo wir….über Nacht blieben….ein bisschen eng war es schon zum Schlafen….Vater schlief auf dem Vordersitz, Claus, unser Nesthäkchen, 9 Jahre alt, auf einem schmalen Brett zwischen Kabine und Laderaum. Mutter auf einem Feldbett, welches quer hinter der Kabine stand, und wir Kinder, Alwin (15), Harry (12) und wir Zwillinge (16) neben dem Feldbett auf dem Boden….400 km haben wir heute geschafft.
Letztes Foto in Hamburg – Wilhelmsburg vor der großen Reise durch Afrika in den Jahren 1952/53: Vorne von links: Alwin, Claus und Harry Mette. Hinten von links: Daisy,Mutter Anni, Doris und Vater Alwin Mette.
13. August 1952 – An der Grenze nach Frankreich gab es keine Probleme. Da es noch sehr früh war, trafen wir kaum Menschen an. Die fleissigen Hausfrauen allerdings standen schon im dicken Nebel, und wir hatten Gelegenheit, ihnen beim Wäschewaschen zuzuschauen. Die Wäsche wurde gegen die Steine geklatscht, gerieben, eingeseift und wieder gerieben, nach einer Weile gespült und dann wie ein Tau gedreht, um den letzten Wassertropfen rauszuquetschen. Zack, bumm, wurde das Wäschestück dann in einen Eimer gedonnert…
17. August…gegen mittag erreichen wir die spanische Grenze… immer mehr Menschen sahen wir, die kurze Hosen und komische Schuhe trugen, genannt Sandalen…wie lustig! Aber später war es für uns ein gewohntes Bild, und es dauerte nicht lange, da trugen wir auch Shorts und liefen meist barfuß herum. Neu war für uns auch, dass die Läden statt Türen bunte Perlenvorhänge hatten…
Fortsetzung folgt!
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