AGDS-Schreibwerkstatt 2016
Eine Werkstatt zeichnet sich, neben ihren hohen Preisen, im Wesentlichen dadurch aus, dass in ihr etwas (auseinander-)gebaut oder repariert wird. Manchmal basteln die Mechaniker und Handwerker aber auch einfach an Sachen herum, nur um ein tieferes Verständnis für die Funktionsweise von komplexen Maschinen oder Geräten zu erhalten.
Der Begriff „Schreibwerkstatt’ endet augenscheinlich auf den Begriff „Werkstatt“, und was dementsprechend für technische „Bastelstuben“ gilt, das gilt nun ebenso für literarische Arbeitsstätten. Wenn wir uns an literarischer Prosa versuchen, so steht uns hierzu ein immenses Instrumentarium an „Werkzeugen“ zur Verfügung. Doch beim Schreiben ist es wie bei der Autoreparatur. Noch bevor man am Motor das Schrauben und am Fahrgestell das Schweißen beginnt, sollte man wissen, welche Werkzeuge es gibt und für was genau sie eigentlich angewendet werden.
Was heißt es beispielsweise, eine Geschichte ab ovo, also vom Ei her, oder in einem stream of consciousness beginnen zu lassen und was sind dabei die Folgen für die Lektüre? Was kann es bedeuten, wenn ein Autor bzw. Erzähler – anstatt einer Raffung- eine Ellipse oder Pause in die Handlung einfügt und was bedeuten eigentlich die Kategorien Modus und Erzählfrequenz? Wir werden im Seminar über den Zeitpunkt und den Ort des Erzählens genauso sprechen, wie über die Stellung des Erzählers, diverse Sprachstile und die sogenannten Aspekte der Figur.
Lassen Sie sich jetzt aber bitte keinesfalls vom Werkzeugkasten mit der Aufschrift „Sprache“ einschüchtern! Wir alle benutzen diese Werkzeuge schließlich tagtäglich.
Unsere Absicht ist es, uns gemeinsam in ungezwungener Atmosphäre dem literaturwissenschaftlichen Themenkomplex der Erzähltheorie anzunehmen. Unser Ziel ist es dabei, den Umgang mit gängigen erzähltheoretischen Methoden einzuüben und zu vertiefen. Dazu werden sämtliche Teilbereiche von Grund auf erarbeitet und an Textbeispielen veranschaulicht und diskutiert. Gefordert sind also Diskussionsbereitschaft, Wissbegier, gute Laune und die Liebe zur Literatur.
Als Seminarleiter der Schreibwerkstatt 2016 fungiert der Historiker und Literaturwissenschaftler Felix Werner aus Erlangen, welcher zu diesem Thema an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen promoviert und Ihnen bereits aus einigen Artikeln in der Felsgraffiti bekannt sein dürfte.
Teilnehmergebühren einschließlich aller Mahlzeiten: Einzelzimmer: N$ 1500.00
Doppelzimmer: N$ 1400.00 ; Campingplatz: N$ 900.00
KONTAKT:
Monika Hoffmann; Tel:+264-(0)61-235 959; Fax:+264 – (0)61-249013; Mail:dkr-fads @iafrica.com.na
Freuen Sie sich auf die Schreibwerkstatt vom 4. – 6. März auf der Gästefarm Elisenheim bei Windhoek. Anmeldeschluss ist der 19. Februar.
Felix Werner
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