Auf Katamaran Silversand sanft durch die Lagune gleiten
Walvis Bay (sk) – Leise lappen die kleinen Wellen in der Lagune der Hafenstadt gegen die Kufen des Katamarans Silversand, und fast geräuschlos gleiten die beiden Rümpfe der Segeljacht von Catamaran Charters durch das dunkelgrüne Wasser des Atlantik.
Eine Dominikanermöwe beäugt vom Katamaran Silversand aus sein interessantes Umfeld. Im Hintergrund ist eine Bohrinsel aus Panama zu sehen, die voraussichtlich irgendwann wieder gen Südamerika ziehen wird.
Fotos: Susann Kinghorn
Gäste aus aller Welt haben es sich auf den Sitzplätzen des Vordecks und Trampolins gemütlich gemacht, während gigantische Pelikane mit ihrem plötzlichen Sturzflug aufs Deck für Aufregung sorgen. Sie haben es auf den Eimer mit Fischen abgesehen, den Wilhelm Hangula in der Hand hält. Ihre Shownummer ist jedoch noch nicht gekommen, sodass sie vorerst leer ausgehen müssen und vom Boot verscheucht werden.
Michael Nghipewbedi weiss, wie er die Gäste bei Laune halten kann. Diese Besucher aus den USA genießen bei einer frischen Brise den wärmenden Old Brown Sherry aus dem Emaillebecher.
An ihrer Stelle rutscht auf einmal eine glitschige Robbe über das nasse Deck, der Star des Augenblicks. Bobby ist eine richtig attraktive Kappelz- oder Ohrenrobbe mit langen Barthaaren und schlankem, glänzendem Fell. Ihr einziger Freund an Bord scheint Wilhelm Hangula zu sein, denn er hat Meeräschen im Eimer, mit denen er Bobby dann auch großzügig füttert.
Skipper Fred Deetlefs, der ab und zu das Horn ertönen lässt, schaut aus der Dachluke seines Steuerraums.
Zu sehr verwöhnt werden soll Bobby allerdings nicht, und somit wird er kurzerhand ins Meer zurückgejagt.
Endlich haben die behäbigen Pelikane mit der immensen Flügelspannweite ihren grandiosen Auftritt. Wilhelm Hangula wirft ihnen einen Fisch zu, den sie im Flug mit dem bauchigen Kehlsack ihres Schnabels auffangen. Hin und wieder wagt sich auch ein im Vergleich zum Pelikan geradzu zierlich anmutender Kapkormoran oder eine Dominikanermöwe nah an den Eimer mit der öligen Nahrung heran.
Ehrfürchtig schaut die Swakopmunderin Margit d’Avignon vom Katamaran aus über die Weite des Atlantik.
Inzwischen hat Michael Nghipewbedi die Gäste mit einer warmen Decke für die Beine versorgt und ihnen einen Emaillebecher mit einem ordentlichen Schuss Old Brown Sherry in die Hand gedrückt. Da vergisst man die kühle Brise im Nu, die über der aus den antarktischen Gewässern gespeisten kalten Benguela-Meeresströmung weht.
Während der Katamaran an Austernkörben vorbeischlittert, begleitet von anmutigen Heaviside-Delphinen, informiert Anke Rohl auf lebhafte, humorvolle Weise über das Treiben in der Lagune der Walfischbucht.
,,Der Kappelzrobben- oder Ohrenrobbenbulle ist ein richtiger Casanova mit seinem Harem von bis zu 40 Weibchen, die er alle decken muss.” Unterhaltsam informiert Anke Rohl die Katamaranfahrer.
Vor der Kulisse des Hafen-Leuchtturms erwartet einen der großartige Blick auf tausende von Robben, die sich am Strand und im Wasser tummeln. Dann geht es aufs offene Meer hinaus. Der schaukelnde Katamaran ist nichts für diejenigen, die leicht zur Seekrankheit neigen, aber unsereins verspürt begeisterte Aufregung, wenn der Bug sich heftig hebt und senkt.
Bei Austern und Sekt im Heck und in der Kajüte wird einer unvergesslichen Katamaranfahrt, deren entspannte Atmosphäre noch lange nachwirkt, ein krönender Abschluss gesetzt.
You must be logged in to post a comment Login