Drei Küstentänzer vertreten Namibia bei der WCOPA
Itta Steinsträtter und Quinton Jakobs überreichen ihrer Tanzlehrerin Carmen Waldeck ein Geschenk.
Fotos: Susann Kinghorn
Zur Zeit halten sich drei Tänzer der Dance Factory in Los Angeles auf, um Namibia in der Weltmeisterschaft der Darstellenden Künste zu vertreten. Da Kim Hansen zum Zeitpunkt des Interviews bereits in den USA weilte, konnten lediglich Itta Steinsträtter und Quinton Jakobs an dem Gespräch teilnehmen. Die beiden sind am Montag voller Aufregung über Johannesburg und London nach Los Angeles geflogen, um zuerst einmal den Walk of Fame und andere Sehenswürdigkeiten in LA zu besuchen. Anschließend nehmen sie an einem Boot-Camp teil, wo sie einen ganzen Tag lang von Experten intensivst geschult werden.
Itta und Quinton haben im März bei den Nationalen Tanzmeisterschaften in Windhoek als Team eine Goldmedaille nach Hause gebracht, und Quinton erhielt für seine Solovorstellung eines zeitgenössischen Tanzes ebenfalls eine Goldmedaille.
Itta Steinsträtter führt ihren Jazz- Tanz für die Weltmeisterschaften in Los Angeles vor.
Fotos: Susann Kinghorn
Vergangenen Mittwoch haben die beiden Schüler von Carmen Waldeck ihre Tänze, die jeweils nicht länger als eine Minute sein dürfen, in der NPS-Kulturaula vorgeführt: Itta in den Kategorien Jazz, HipHop und Zeit-genössisch, Quinton in der Abteilung Jazz, Klassisches Ballett, Lyrisch und Zeitge-nössisch. Man stelle sich vor: ein Tanz, der nicht länger als 60 Sekunden sein darf, weil jede Sekunde länger Strafpunkte bedeutet
Die 15jährige Itta, die auf der Farm Gaub bei Otavi aufwuchs, besucht die Privatschule Swakopmund, der 16-jährige Quinton, in Tsumeb geboren, wird zu Hause unterrichtet. Itta begann im Alter von sechs Jahren mit dem Tanzen, Quinton hat erst vor anderthalb Jahren mit Tanzunterricht begonnen.
Quinton Jakobs führt seinen Zeitgenössischen Tanz für die Weltmeisterschaften in Los Angeles vor.
1. Was habt ihr empfunden, als ihr erfuhrt, dass ihr für die WM ausgesucht wurdet?
Itta: ,,Ich habe überhaupt nicht an die Kosten gedacht, sondern war einfach nur glücklich, diese Gelegenheit bekommen zu haben. Es war mir gar nicht so richtig bewusst, welch eine Chance hier auf mich wartet.”
Quinton: ,,Es war wie ein großer Schock für mich, als ich hörte, wie man meinen Namen ausrief. Es wird das erste Mal sein, dass ich fliege, und das erste Mal, dass ich eine Überseereise mache.”
2. Welcher von den Tänzen für die WM hat euch am meisten gefallen?
Itta: ,,Jazz!”
Quinton: ,Der Lyrische!”
(,,Mir auch – in beiden Fällen! Anmerkung der Interviewerin)
3.Könntet ihr euch das Tanzen als Beruf vorstellen?
Itta: ,,Es könnte eine Option sein, aber ich weiss nicht, ob ich die Nerven dazu hätte.”
Quinton: ,,Ich könnte es mir vorstellen. Dort, wo ich lebte, hatte ich keine Gelegenheit. Es ist einfach ein irres Gefühl, auf der Bühne zu tanzen.”
4. Was ist eure größte Furcht vor der WM?
Itta: ,,Ich habe etwas Angst vor den Leuten dort, wie sie dich behandeln werden. Auch vor dem Luxus dort. Und dann vor dem Ungewissen. Man weiss nicht, was einen erwartet.”
Quinton: ,,Die Meinung oder das Auftreten anderer Menschen sollte einen nicht aus dem Konzept bringen. Ich denke, es ist wichtig, dass man sich selbst in dem Konsum nicht verliert, dass man nicht vergisst, worum es bei der WM geht. Das heißt: Genieße, aber in Maßen!
5. Was bedeutet euch das Tanzen?
Itta: ,,Das Zitat ,,Tanzen ist wie Träumen auf Füßen” sagt es eigentlich am besten. Natürlich ist Tanzen auch mit Schmerzen verbunden, aber beim Tanzen vergesse ich alles um mich herum.”
Quinton: ,,Natürlich bedeutet Tanzen auch Disziplin, aber wenn man dann am Tanzen ist, vergisst man alles Negative im Leben, denn das einzige, was zählt, ist der Tanz. Tanzen ist eine Welt für sich, die mir so viel Freude bringt.”
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