Eine Begegnung der besonderen Art, oder: Auch Kobras sind (manchmal) menschlich!
Es war in der Regenzeit vor wenigen Jahren. Meine Frau Lilly und ich waren wieder einmal im Süden des Landes unterwegs. Wir wollten nach Maltahöhe, aber in der Nähe von Schloß Duwisib war die Pad wegen schweren lehmigem Boden für uns unpassierbar. Wir mussten wenden, um eine Alternativroute zu nehmen. Beim Weiterfahren bemerkte ich im Rückspiegel kurz einen silbrigen Schimmer auf der Pad. „Da hinten muss eine Schlange sein“, sagte ich ganz aufgeregt zu Lilly. Kurzerhand gewendet und wieder zurück – tatsächlich, da lag eine ausgewachsene Kap-Kobra jetzt direkt neben der Pad. Ihre silbergraue Farbe auf dem rotbraunen Boden hatte in der Sonne geleuchtet und uns so auf sie aufmerksam gemacht.
Die zur Familie der Giftnattern gehörende Kapkobra (Naja nivea) ist die giftigste Kobra-Art und eine der giftigsten Schlangen Afrikas. Ihr Gift ist sogar wirksamer und gefährlicher als das der Schwarzen Mamba.
Foto: Martin Weigand
Ich musste nochmals wenden, um die Schlange für ein Foto auf der Fahrerseite zu haben. Lilly gab mir den Fotoapparat und – Speicherkarte voll! Ich hätte mich aus Ärger über meine Unachtsamkeit in den Hintern beißen können. Also schnell Ersatzchip aus der Fototasche, vollen Chip verpackt, neuen Chip in den Apparat und: da lag sie immer noch, jetzt mit leicht gespreiztem Nacken. Puhh, da haben wir aber wirklich nochmals ganz großes Glück gehabt. Sie sah in dem Fahrzeug keinen Feind, sonst hätte sie sich aufgerichtet oder wäre abgehauen. So war sie wohl wegen der Vibration des Bodens durch den laufenden Motor etwas irritiert und so wie wir „neugierig“ auf der Stelle geblieben. Ich konnte noch schnell ein paar Fotos machen, bevor sie davon schlän-gelte. Baie dankie für dieses schöne Erlebnis und die Geduld!
Martin Weigand
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