Hildegard Scheps wurde 100 Jahre alt

Hildegard Scheps wurde im 1. Weltkrieg am 22. April 1916 in Adelsdorf geboren. Es war gerade zur Zeit des so genannten Rübenwinters, da wegen Mangels an Kartoffeln und Fleisch die weisse Rübe als Ersatznahrung gebraucht wurde. Ihr Vater, Richard Scheps, ein Landwirt, stammte aus Georgenthal und Mutter Ida Scheps, geborene Bachmann, kam aus Ernestinenthal.
Ihr einziger Sohn, Ulrich, kam im 2. Weltkrieg im Juli 1944 zur Welt. Wegen des Zusammenbruchs im Osten, musste eines Nachts mit dem Pferdewagen geflüchtet werden, und so verließen sie Heim und Hof für immer. Ihr Vater, er war Soldat im 1. Weltkrieg gewesen, hatte das kommen sehen, und so wurde die Familie auf der Flucht nicht von der Front überrollt. Scheps

 

Hildegard Scheps feierte ihren 100. Geburtstag mit Familienmitgliedern im Hansa-Hotel. Auf dem Foto sind (v.l.n.r.) zu sehen: Yvonne Scheps (Schwiegertochter), Anja van Aswegen (Enkelin), Monika Prinsloo (Enkelin), Frau Hildegard Scheps, Ulrich Scheps (Sohn) und Stephanie Westdyk (Enkelin).

Foto: Privat!

 

Das acht Monate alte Kind wurde in Decken und Lammfell eingewickelt, weil es draußen -20C Grad Kälte war. Aber, der Herrgott war ihnen gnädig, sie entkamen somit dem grössten Schrecken des Krieges.
Nach der Flucht fanden sie eine Unterkunft in Trebus, ein Dorf nahe bei Niesky (Oberlausitz). Dort betrieben Ihre Schwester und Ehemann eine kleine Landwirtschaft. Sie arbeitete zu dieser Zeit in Niesky in einem Krankenhaus.
Es bestand, durch Verwandschaft, eine Verbindung mit Namibia. Daher kam es, daß ihre Cousine ihr die Űberfahrt nach Afrika ermöglichte.
Ihre Reise führte über Berlin nach Amsterdam und das holländische Schiff “Zuiderkruis” brachte sie nach Walvis Bay. Der Mann von ihrer Cousine betrieb damals die erste und einzige Apotheke in der Hafenstadt. Das war im März 1954.
Sie arbeitete in dieser Apotheke beinahe 38 Jahre. Und mit der Zeit vergrösserte sich auch ihre unmittelbare Familie; drei Enkeltöchter und sieben Urenkel bereichern ihr Leben.
Seit 15 Jahren wohnt sie im Lions-Seniorenheim in Swakopmund. Dieses herzliche Milieu trägt ohne Zweifel zu ihrer Lebensfreude bei. Sie ist hier im Volksmund als “Scheppi” bekannt und wohnt in der Engelgasse.
Es ist natürlich immer ein kleiner Höhepunkt in ihrem Leben, wenn ihre Kinder sie besuchen.
Sie ist überzeugt, dass gesundes Leben und regelmässige Bewegung zu ihrer Langlebigkeit beigetragen haben. Manchmal geht sie, mit Hilfe, sogar einkaufen! Sie läuft noch immer täglich auf den Wegen im Altersheim.
Eine kleine Feier fand am 22. April in der Lions-Seniorenresidenz statt.
Eingesandt!

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