Kapstadtfahrt des Swakopmunder Männergesangvereins – von Herbert Schier
Vor drei Wochen reiste ein groβer Teil der Sänger des Swakopmunder Männergesangvereins von 1902 nach Kapstadt, um dort sein buntes Liederprogramm anzubieten. Auβer der Beiträge aus dem hiesigen Liedgut wollten wir den Deutschsprachigen in Kapstadt auch Schlager- und Weinlieder vortragen, und somit lösten wir die erste Einladung ein, im “Eimer” bei Detlef Hucke im hintersten Winkel von Somerset West aufzutreten. “Wenn der Topf aber nun ein Loch hat, lieber Heinrich, lieber Heinrich” könnte man singen, aber im und um das Lokal waren viele Gegenstände und Trödel ausgestellt: alte Kϋchengeräte, Reiseutensilien und Emaillewareschilder schmϋckten das Lokal. Nach unserem 50minϋtigen Programm ging es zum gemϋtlichen Teil ϋber. Die kleine Zuhörerschar dankte mit herzlichem Beifall, unserer Vortrag hat Anklang gefunden.
Auftritt des SMGV im Schweizer Klub in Kapstadt.
Fotos: Peter Brüggemann
Der nächste Tag begann mit einem Besuch auf der Weinfarm Fairview und anschlieβend auf der noblen Weinfarm Jordan. Hier begrϋβte uns der Kellermeister mit einigen Informationen ϋber das Keltern generell, und wir antworteten mit dem Lied: “aus der Traube in die Tonne” welches den Werdegang des Weines beschreibt. Da es nach der Besichtigung drauβen regnete, fanden wir in der angegliederten Bäckerei genϋgend Sitze, um die angebotenen Leckereien zu genieβen.
“Ja, grϋzi wohl Frau Stirnima” ist ein Schlager aus vergangenen Zeiten. So ähnlich wurden wir beim Club der Alpenrepublik Österreich/Schweiz, hier in Green Point herzlich empfangen. Der mittlere Tisch war fϋr uns gedeckt, alle weiteren Plätze waren reserviert: man war wohl neugierig, was die Swakopmunder Sänger vortragen wϋrden. Unsere Dirigentin Frau Dörte Witte scharrte gleich alle Männer zusammen. Bald fϋllte sich der kleine Saal bis auf den letzten Platz und mit “Bacchus, edler Fϋrst des Weins” ging es los. Wir waren alle guter Stimmung und dazu stimmte auch die Harmonie. Wir schlossen unser Programm mit dem Sϋdwesterlied und dem Udo Jϋrgens Schlager: “Zeig mir den Platz an der Sonne” ab. Nach einem guten Abendessen, es gab Geschnetzeltes, ging es dann wieder durch Kapstadts Straβenlabyrinth nach Durbanville in unser Quartier.
Dörte Witte (rechts), seit über 7 Jahren (sowie in den Jahren 1975 bis 1983) Chorleiterin des Swakopmunder Männergesangvereins und Linette Potgieter, die treue Klavierbegleiterin des Männerchores.
“Kein schöner Land in dieser Zeit” wollte eine alte Dame im ev. Altenstift St Johannis in Bellville hören – wir aber weckten die Gemϋter mit “Liebe Freunde an unserem Tische” und “Der neue Jahrgang”. Ein geistlicher Teil mit “Herr Hab Dank” und “Halleluja” stand in der Mitte, bevor wir Heimatklänge ertönen lieβen und die etwa 60 Zuhörer leise mitsangen. Der Tygerberg mannekoor präsentierte sich mit dem “Vater unser” auf Englisch und Suaheli. Bewegung kam in die Swakopmunder Sänger, als wir “Morokeni” und “Kanne man dan nie” anstimmten und mit dem Schlager “Schön war die Zeit” unseren letzten Auftritt im Kap der Guten Hoffnung abrundeten. Zusammengefasst ein unvergessliches Erlebnis, kurzum liebe Kapstädter, wir kommen wieder!
Herbert Schier
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