Locker vom Hocker: Hinter den Kulissen!
Im Leben laufen einem hin und wieder Menschen über den Weg, deren negative Einstellung zu Dingen einen infektiösen Charakter und eine destabilisierende Wirkung haben und die daher so weit wie möglich gemieden werden sollten. Ich spreche hier nicht von jenen, die gut gemeinte, konstruktive Kritik liefern, sondern von den Gift- und Galleverspritzern, die ständig das halb leere Glas fixieren und dabei die volle Hälfte übersehen.
Wenn mir solch ein Glück- und Freudloser über den Weg läuft, der seine Negativität versprüht wie andere ein Zuviel an Parfüm, dann habe ich meist Mitleid mit ihnen, oder aber ich wünsche mir, wenn das obligatorische Klagelied sich auf eine bestimmte Situation bezieht, dass diese Unwissenden doch nur mal hinter die Kulissen schauen könnten.
Einige Mitbürger haben sich darüber aufgeregt, dass die Konzertkarte zu dem gemeinsamen Konzert der beiden Küsten-Ensembles Trio Feminale und Strings Attached im Haus der Jugend am vergangenen Samstag N$ 120,- für Erwachsene und N$ 80,- für Schüler gekosten haben, der Eintritt daher viel zu teuer gewesen sei. Da diese Kritik auf Ahnungslosigkeit beruht, möchte ich die Unwissenden ein wenig aufklären, indem ich ihnen einen kleinen Einblick gewähre in das, was sich eben hinter den Kulissen abspielt.
Also, wir hatten keinen großen Sponsoren, wie zum Beispiel die Deutsche Botschaft, die das Pianotainment-Duo aus dem Allgäu finanziell unterstützt hat, weshalb die Karten auch nur N$ 60,- gekostet haben. Das heißt, die alles andere als geringen Kosten des Konzertsaals, der Miete des Konzertflügels, das Drucken der Flyers, Konzertkarten, Flyers und Poster (letztere wurden netterweise von Young Ones gespendet) müssen von den Konzerteinnahmen bezahlt werden.
Dann kommt noch hinzu, dass das Trio Feminale alles Organisatorische selbst in die Hand genommen hat und diese Aufgaben nicht der Kunstvereinigung übergeben hat. Zu den Regelungen gehörte u.a. der Entwurf des Posters, Karten usw. (um Kosten zu sparen), die Reklame, die diversen Proben und Arrangements von Noten.
Zu guter Letzt – und das ist eigentlich der wichtigste Aspekt – haben zehn Swakopmunder Musiker in stunden-, wochen- und monatelanger energie- und nervenaufreibender Arbeit ein Konzert auf die Beine gestellt – und das ist an keinem Geld der Welt zu messen.
Zum Glück macht die Gruppe ahnungsloser Menschen nur einen geringen Teil aus, wie der voll besetzte Konzertsaal gezeigt hat.
Ein Dank geht hier – außer an meine Trio-Kollegen – an all diejenigen, die ohne Zögern mit angepackt und geholfen haben: mit der Konzert- und Videoaufnahme, dem Barausschank, dem Aufstellen und Verschieben der Stühle und Notenständer im Saal und auf der Bü-hne, dem Verkauf der Karten usw. (zu viele Helfer, um namentlich erwähnen zu werden!
Jedenfalls habe ich mich aufgrund des gut besuchten Konzertes und der vielen anstandslosen Hilfe so richtig als stolze Swakopmunderin und Namibierin gefühlt.
Ihre Susann Kinghorn
You must be logged in to post a comment Login