Locker vom Hocker: Ist jedes Leben lebenswert?
Liebe Küstenleser!
Man hat sich noch gar nicht von dem Nizza-Anschlag am 14 Juli erholt, wo ein 31jähriger Tunesier im Auftrage der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) absichtlich mit einem LKW durch eine Menschenmenge fuhr, 84 Menschen tötete und mehr als 300 verletzte; schon erfolgte fünf Tage später die nächste Hiobsbotschaft: ein Pakistani, in dessen Wohnung man später eine handgemalte IS-Flagge findet, geht in einer Regionalbahn in Würzburg mit Axt und Messer bewaffnet auf Reisende los.
Dem nicht genug. Ein paar Tage später erschießt ein deutsch-iranischer Schüler bei einem Amoklauf in einem Einkaufszentrum in München neun Menschen und dann sich selbst.
Vergangenen Sonntag wollte ein 27-jähriger Flüchtling aus Syrien bei einem Musikfestival mit 2500 Besuchern in Ansbach eine Bombe zünden. Als ihm der Einlass verwehrt wurde, liess er die Bombe vor dem Eingang explodieren und verletzte 12 Menschen.
Am selbigen Tag griff ein 21-jähriger Asylbewerber aus Syrien in der Innenstadt von Reutlingen mit einer Machete Menschen an und verletzte sieben.
Meine Frage ist: Wie hantiert man Menschen, die das Leben anderer nicht achten? Früher hat man kurzen Prozess gemacht. 1964 platzierte der 27-jährige Frederick John Harris, Mitglied der Anti-Apartheid Widerstandsbewegung, auf einem Bahnsteig in Johannesburg eine Bombe. Durch die Explosion kam eine 77-jährige Frau ums Leben, und 23 Menschen wurden verletzt. Harris wurde hingerichtet!
Wie sieht es heute aus? Man wühlt mitleidig in der Psyche und Vergangenheit des Täters und spekuliert darüber, wie es passieren konnte, dass der arme Kerl zu solch einer Handlung getrieben werden konnte. Und die Strafe – ein Bett mit Mahlzeiten im Gefängnis – oder gar die Zahlung eines im Vergleich zu der begangenen Tat geradezu lachhaften Kautionsbetrags ist das Höchste der Gefühle.
Wenn ich mich über solche und ähnliche Sachen aufrege, höre ich manchmal: ,,Du bist aber radikal, konservativ oder rechts.” Ich weiss nicht genau, was das heißt, und solche Begriffe sagen mir nicht viel. Wenn mit den Eigenschaften, die mir hin und wieder angelastet werden, allerdings gemeint sein könnte, dass ich für Ordnung und Disziplin bin, dann kann ich das nur bestätigen. Warum sollen Menschen, die ein anständiges, gesellschaftlich akzeptables Leben zu führen versuchen, in Angst und Schrecken leben müssen, weil es Unmenschen gibt, die um sich ballern, stechen oder Bomben legen und dabei Mitbürger töten oder verletzen. Warum soll ich ein Menschenleben achten, das andere Menschenleben NICHT achtet?
Liebe Leser, wir können froh sein, dass wir im relativ friedlichen Namibia leben.
Selbstverständlich gibt es auch hier genug Akte der Gewalt, aber ich komme gerade aus einem Urlaub im Süden zurück. Dort arbeiten die Menschen sehr, sehr hart, um sich ein paar Spesen zu verdienen. Da unten hat man gar keine Zeit, sich in irgendwelchen gewalttätigen PC-Spielen zu verlieren und grausame Taten zu planen, weil man tagtäglich malocht, um überleben zu können.
Willem Liebenberg steht neben der B4 unweit von Seeheim und verkauft Orangen von der Farm Kanas. Foto: Susann Kinghorn
Zwischen Goageb und Seeheim steht zum Beispiel ein alter Farmer mit seinem Bakkie neben der Pad und verkauft Apfelsinen von der Farm Kanas. Im Dörflein Bethanien, das nicht gerade von Touristen wimmelt, versucht eine Dame mit einer kleinen Kaffeestube neben der Tankstelle ein Einkommen zu generieren. Diese Menschen haben meinen höchsten Respekt. Schießwütige und Bombenleger verdienen nicht einmal meine Verachtung!
Ihre Susann Kinghorn
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