Locker vom Hocker: Schlüssel!
Liebe Küstenleser!
Wer wünscht sich nicht den Schlüssel zum Erfolg? Am Erfolg – ob im Beruf oder im Privatleben – wird man in unserer Gesellschaft nämlich gemessen. Wer Erfolg hat, zu dem schaut man auf. Fehlschläge werden meist mitleidig oder gar schadenfroh bedacht.
Aber wohin führen meine Gedanken mich JETZT schon wieder hier so locker-warm auf dem Frühlingssitz mit Spezialkissen für meine Hüfte, die nicht immer so will, wie ich gerne will? Eigentlich wollte ich über Schlüssel reden, nachdem ein Bekannter seinen Autoschlüssel verlor und – ohne Ersatzschlüssel – ziemlich aufgeschmissen war.
Vergessen wir einmal Erfolg im Leben. Was wären wir denn ohne Schlüssel, jene Werkzeuge, mit denen wir uns schon seit ziemlich langer Zeit Einbruchsschutz und Zutrittskontrolle verschaffen?
Die Einführung eines Schlüsselbarts in ein Schlüsselloch und das anschließende Umdrehen des Schlüssels, um ins Haus/Büro zu gelangen oder den Motor unseres unentbehrlich gewordenen Privattransportmittels anzuschmeißen – da ohne geht es in unserem Leben doch kaum mehr, oder? Allerdings erinnere ich mich an eine Kindheit in diesem Land, da brauchte man zumindest den Schlüssel zum Einbruchsschutz nicht!
Stellen Sie sich eine Welt ohne Schlüssel vor. Hätte der Schlüssel zum Schloss am Keuschheitsgürtel im Mittelalter gefehlt, wäre unsere menschliche Rasse womöglich bereits ausgestorben, was dem anderen Getier, das wir immer rigoroser niedermetzeln, zumindest mehr Lebensraum geschenkt hätte.
Ohne Notenschlüssel wiederum hätten Bach und Beethoven wohl kaum ihre großartigen Kompositionen niederschreiben können. Gäbe es keine Schlüssel zu den Eingängen diverser Immobilien auf dieser Erde und keine Zimmerschlüssel, könnte jeder ohne Mühe beim anderen eintreten. Die Privatsphäre wäre futsch! Goethes großartige Tragödie hätte ohne die Schlüsselfigur des grübelnden Wissenschaftlers Faust wohl kaum ein literarischer Erfolg sein können.
Auch ohne Ersatzschlüssel kann das Leben beizeiten unannehmlich werden, wie mein Bekannter erfahren musste, als er abends die vier Kilometer vom Restaurant nach Hause lief. Er hätte sich natürlich ein Taxi bestellen können, wollte sich selbst jedoch wegen seiner Schusseligkeit mit dem nächtlichen Marsch bestrafen. Tja, und das Auto blieb über Nacht vor dem Restaurant stehen… und wird dort noch so lange stehen, bis ein bestellter Ersatzschlüssel seinen Weg an unsere Atlantikküste gefunden hat.
Und was wäre gar, wenn wir den Schlüssel zu unserem Herzen verlören?. Welch tristes Dasein würde uns dann erwarten!
Ich bin mir jedenfalls nicht unschlüssig, wenn es um die Beantwortung der wenig verschlüsselten Frage geht, ob Schlüssel entbehrlich sind. Nein, wir brauchen diese kleinen Metall-Utensilien, die ursprünglich übrigens aus Holz hergestellt wurden!
Das jedenfalls meint Ihre
Susann Kinghorn, die froh ist, dass sie als Kind nie einen Schlüssel um den Hals hängen musste, noch nie ihr Schlüsselbein gebrochen hat, das aufregende, heimliche Lauern durchs Schlüsselloch einer verschlossenen Tür als Kind nicht verpasst hat und jemand auf die glorreiche Erfindung des Schlüssels gekommen ist.
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