Locker vom Hocker: Und das Wasser strömt! von Susann Kinghorn

Liebe Küstenleser!
In letzter Zeit sehe ich immer häufiger, wie unser lebensnotwendiges Trinkwasser irgendwelche Salz- oder Asphaltstraßen hinunterfließt.
Dabei heißt es doch dauernd, wir sollen mit dem kostbaren Lebenselixier sparsam(er) umgehen. Damit meint man wohl: statt Rasen und Rosen nur noch Sukkulenten pflanzen, Schwimmbecken (die wir zumindest an der Küste nicht brauchen, haben wir doch das größte Heilbad vor der Nase!) am besten gleich ganz vergessen, möglichst erst nach dem sechsten Klogang die Toilette spülen, das Händewaschen gleich lassen, den Körper höchstens einmal wö-chentlich generalreinigen, die Kleidung (vielleicht mit Ausnahme der Unterhose) halt mal einen ganzen Monat tragen, Trinkbares nur in abgepackter Form von Bier, Wein, Cola, Red Bull u.a. die Kehle hinunterjagen – aber bitte nicht den Wasserhahn anrühren! wasserrohr-swakop-okt-2016-8

 

An der Ecke Anton Lubowski-Avenue und Nathaniel Maxuilili-Straße wurde mittels einer ,,Halskrause” das Wasserleck unter Kontrolle gebracht….

 

 

 

 

 

Zurück zu den Wassermassen, die die Swakopmunder Verkehrswege in kleine Rinnsale bzw. reißende Ströme verwandeln, von denen wir wohl alle hoffen, dass sie sich in der bevorstehenden kleinen Regenzeit ganz natürlich ergeben: Vor einiger Zeit sah ich auf dem Bürgersteig vor einem Haus einen Rasensprenger lustig Wasser versprühen, und es floss in Strömen durch die Moses-Garoeb-Straße. Nach zwei Stunden strömte es noch immer. Also fragte ich bei den Leuten im Haus nach. Die beiden jungen Männer aus Südafrika lebten nur zur Miete dort und erzählten mir, dass das Wasser bereits seit Tagen läuft. Der Sprenger würde auf jeden Fall nicht zum Haus gehören. Nach einem Anruf bei der Stadtverwal-tung wurde das Problem endlich behoben.
Vor einer guten Woche lief das Wasser im Zentrum der Hauptstraße, die kürzlich neu geteert worden war. Mit einem großen Bagger wurde ein Loch ausgehoben, das Leck per Manschette (?) behoben und anstelle der Teerdecke eine Sandschicht darüber gestreut. Zur gleichen Zeit gab es ein undichtes Wasserrohr an der Ecke Anton Lubowski Ave./Nathaniel Maxuilili Straße. Die beiden Fotos zeigen, wie das Problem behoben wurde.

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…aber was ist mit dem Teil, das gleich daneben so rostbraun und fragwürdig im Boden steckt?

Fotos: Susann Kinghorn

 

 

 

Glaubt man, damit die Sache ungesehen ungeschehen zu machen? Gleich neben der Metallkrause springt nämlich ein total verrostetes Wasserrohr ins Auge. Könnte man daraus schließen, dass die Kanalisation bereits total marode ist? Und sollte man daraus folgern, dass einer zwar im Augenblick billig erscheinenden hakkahanna-Lösung eine auf lange Sicht billigere, professionelle Methode vorzuziehen sei, nämlich die Totalerneuerung des Kanalisationssystems.
Oder ist die Swakopmunder Tourismusbranche daran interessiert, Venedig Konkurrenz zu bieten?

Das fragt sich Ihre Susann Kinghorn

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