Paul Hermann Wlotzka und der Baken – Folge 2
Hanspeter Mühlbach, Zahnarzt in Frankfurt, hat die Informationen, die hier in vier Folgen wiedergegeben werden, freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Einiges wurde ergänzt.
Folge 2
1908 wurde Sohn Karl Wlotzka geboren, der 1988 verstarb. Vater Paul Wlotzka hatte sich ein Fuhrunternehmen in Swakopmund aufgebaut, das den Norden von Swakopmund versorgte. Zu diesem Zweck baute sich Paul einen Verschlag aus Schiffsplanken und später aus Lehmziegeln, um am heutigen Baken von Wlotzka Proviant und Wasser zu lagern. In Hulda Rautenbergs Buch “Das alte Swakopmund” heißt es ,,Für die Deutsche Kolonial-Gesellschaft führte der Geologe Dr. Reuning Prospektierungsexpeditionen durch…Bei Fahrten in die nördlichere Namib fuhr ihn der Fuhrunternehmer Paul Wlotzka. Er deponierte etwa 28 km nördlich von Swakopmund in der Nähe eines kleinen Riffs, wo man gut Fische fangen konnte und wo ein Baken (”Wlotzka-Baken”) stand, im Voraus Wasser und Futter für die Pferde, um den Aktionsradius auszudehnen.”
Fußball war übrigens im damaligen Südwestafrika Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebter Sport, den auch Paul Wlotzka auf seine Art unterstützte. Dazu Hulda Rautenberg: ,,Fußball spielte man seit 1905 in Swakop….Zu besonderen Spielen gegen auswärtige Mannschaften ließ Wlotzka für Zuschauer, die den Weg zum Feld im Swakoptal nicht zu Fuß machen wollten, einen Vierspänner vom (Hotel) Kaiserhof (heute Bank Windhoek) abfahren.”
William Mc Donalds berichtet in seinem Büchlein “Destiny of Walfisbay” 1915, dass der ortskundige Kutscher Paul Wlotzka den Senator und Juraprofessor Joaquin Fernandez Prida aus Madrid mit einer einachsigen, von vier Pferden gezogenen Droschke zwecks Grenzmessungen durch die Wüste kutschierte.
Wegen Grenzstreitigkeiten um das englische Gebiet um Walfischbay war der spanische König Alfonso als Vermittler 1908 aufgerufen, diese zu schlichten. Alfonso beauftragte seinerseits wiederum den Juraprofessor etwa 1910 damit.
Siegfried Engels vermutet, dass Paul Wlotzka auch der Kutscher war, der die Forschungsgruppe versorgte, die im Norden von Swakopmund bis Omaruru arbeitete. Wahrscheinlich meinte er die Forschungsgruppe der Landvermesser, die dem Vermessungsschiff der deutschen Kaiserlichen Marine SMS Möwe halfen….
Fortsetzung folgt!
You must be logged in to post a comment Login