Swakopmund wird am 4. August 125 Jahre alt

Swakopmund (sk) – Die Wissenschaftliche Gesellschaft Swakopmund feiert das 125. Jubiläum unseres namibischen Küstenmekkas mit einer neuen Austellung vom 4. bis 6. August im Swakopmunder Museum. Auch die Swakopmunder Stadtverwaltung hat einiges an Festlichkeiten in diesen drei Tagen geplant.
Lesen Sie hier die Einleitung zu Ursula Massmanns Swakopmund Eine kleine Chronik von 1982:
,,Südwestafrika, das zukünftige Namibia, wurde am 7. August 1884 zum deutschen Schutzgebiet erklärt, und damit übernahm das Deutsche Reich den Schutz über die von Adolf Lüderitz käuflich erworbenen Besitzungen. Zuvor waren Teile des Landes bereits von Forschungsreisenden, Jägern, Händlern, Abenteurern und Goldsuchern besucht worden, auch waren schon Anfang des letzten Jahrhunderts Missionare dort tätig, doch blieb es ein Gebiet, in dem aufgrund seiner unwirtlichen Landschaftsstruktur keine europäische Nation, trotz einiger Ansätze dazu, erstlich Fuß fassen konnte. Kühne portugiesische Seefahrer waren im 15. Jh. die ersten Europär, die den Küstenboden SWAs betraten und dort ihre Steinsäulen errichteten….

 

 

Swakopmund um 1910.
Fotos: Wissenschaftliche Gesellschaft Swakopmund

 

 

 

 

Nun galt es, dieses Schutzgebiet zu entwickeln und zu fördern,…und dazu gehörte in erster Linie ein Hafen. An der etwa 1400 km langen Küste befanden sich aber nur 2 Buchten, die sich für einen Hafenausbau eigneten, nämlich Angra Pequena und die Walfisch Bucht. Beiden aber stellte sich für den Verkehr ins Hinterland ein breiter, fast unüberwindlicher Dünengürtel entgegen, außerdem befand sich die Walfisch Bucht seit 1878 in britischem Besitz, was sich infolge verschiedener Restriktionen für die Entwicklung der deutschen Kolonie als äußerst hemmend erwies….
In den folgenden Jahren stellten Schiffe der Kaiserl. Marine bei den kleineren Buchten südlich und nördlich der Walfisch Bucht gründliche Untersuchungen an und erkundeten Landungsmöglichkeiten, doch musste wegen Wassermangels und ungünstiger Wegeverhältnisse ins Inland von einem Hafenausbau dieser Buchten abgesehen werden, und so fiel denn… schließlich die Wahl auf eine Stelle etwas nördlich der Swakopmündung. Dort und entlang des Swakoptals aufwärts war in erster Linie Süßwasser vorhanden, es waren keine Dünengürtel zu überwinden und somit ein, wenn auch etwas beschwerlicher Frachtverkehr landeinwärts gewährleistet.

 

 

Die Mole Swakopmunds in den dreißiger Jahren.

 

 

 

 

 

 

Das Kanonenboot ,,Hyäne” bezeichnete am 4. August 1892 diese Landungsstelle, die auch Curt v. Francois durch seine Erkundungen zu Land bereits 1889 ins Auge gefasst hatte, durch Errichtung von 2 Baken. Der erste wurde an einer Stelle der heutigen Mole errichtet und der zweite auf einer Düne etwas landeinwärts, wahrscheinlich dort, wo heute der Leuchtturm steht.
Damit war der Grundstein unserer Stadt und deren Bedeutung gelegt, doch sollte die Entwicklung zu einer Hafenstadt eine recht mühsame und opfervolle werden, ein steter hartnäckiger Kampf gegen die Naturgewalten des rauhen Atlantik…”

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