Zwergflamingo schafft 1069 Kilometer

Swakopmund (sk) – Zum ersten Mal in der Geschichte der Flamingoforschung konnte ein Zwergflamingo (Phoeniconaias minor) verfolgt werden, der vom Festland Afrikas über den Indischen Ozean nach Madagaskar geflogen war. Das junge Flamingoweibchen, mit der Nummer 27 wurde in Delareyville in der südafrikanischen Pro-vinz Nordwest mit einem GPS/GMS Satellitensender versehen. Die Befestigung des Transmitters an dem Vogel war Teil einer gemeinsamen Bemühung von Eskom und dem EWT (Endangered Wildlife Trust), die Bewegungsmuster dieser attraktiven Seevögel zu erforschen, um Wege zu finden, ihre häufigen Kollisionen mit Stromleitungen einzudämmen. Flamingo 3 Andre Botha

 

 

Zwergflamingo Nr. 27 wird nach der Beringung wieder freigelassen.
Foto: Andre Botha

 

 

 

 

Nicht nur hat die besagte Flamingodame es geschafft, fast 2352 Kilometer in 16 Tagen zurückzulegen. Sie ist sogar ganze 16 Stunden ununterbrochen übers Meer geflogen, bis sie nach 1069 Kilometern endlich die Westküste Madagaskars bei Morombe erreichte.

Flamingo 27 track to Madagascar

 

Die Strecke von fast 2352 km, die der Zwergflamingo Nummer 27 in 16 Tagen zurückgelegt hat. Davon flog er innerhalb von 16 Stunden 1069 Kilometer über den Indischen Ozean.

Karte: Eskom

 

 

Eine weiteres Novum in der Forschung war die Tatsache, dass der Flamingo Nummer 27 nicht nur Nachts, sondern auch tagsüber flog, denn er erreichte die Küste Madagaskars erst gegen Mittag des nächsten Tages. Die sechs weiteren markierten Exemplare der Familie innerhalb der Ordnung der Phoenicopteriformes, die längere Abstände (d.h. mehr als 100 km) zurückgelegt hatten, waren alle des Nachts zwischen 18 Uhr und 2 Uhr geflogen. Gerade weil Flamingos nächtliche Flieger sind, stoßen sie so oft mit den für sie tödlichen Stromleitungen zusammen.
Obwohl Eskom und der Endangered Wildlife Trust in einem vereinten Projekt bereits unzählige Flug-Ableiter und Klappern an Stromleitungen befestigt haben, werden immer noch vereinzelte Sterbefälle von Flamingos gemeldet, die mit diesen Hochspannungsleitungen kollidieren. Daher wurden inzwischen die ersten nächtlichen Flugableiter in Zusammenarbeit mit Preformed Line Products getestet, die solarangetrieben und mit LED-Lampen versehen sind.
(Die obigen Ausschnitte aus dem englischen Bericht von Constant Hoogstad, dem Leiter des südafrikanischen Endangered Wildlife Trust, und Matt Pretorius wurden von Susann Kinghorn übersetzt und mit der Genehmigung der Verfasser in der namib times publiziert.)

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